Den Wecker brauchte es an diesem Tag 2 nicht, viel zu groß war die Vorfreude – aber der Blick aus dem Fenster ergab erstmal
Nebel!
Feinverteilte schwebende Wassertröpfen, richtige Suppe!
Also gut, das sollte wohl nur Bodennebel sein – schnelles Frühstück, ab auf den Bock und los, heute hatte ich mir zuerst den König der Alpen vorgenommen: den Großglockner, eben den oben genannten Wunsch.
Meine Gastgeber hatten natürlich recht, der Nebel war bald hinten im Tal verschwunden, der Himmel fast wolkenlos und die Temperatur noch gut erträglich – echtes „Kaiserwetter“.
1 der Nebel ist weg -).JPG
Unerträgliche Glückseligkeit, meine Trude und ihre 45 PS schnurrten die sehr gut ausgebaute Straße hinauf, nur wenige Radler und Vierrädriges war früh schon unterwegs, ein echter Genuss. Natürlich musste ein Stopp her, zum Gucken und für die Kamera...
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3 gleich kostets 25€.JPG
4 Kaiserwetter.JPG
5 links seine Majestät GG.JPG
6 Murmeltiere.JPG
7 Blick hangabwärts.JPG
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9 knipst du mich knips ich dich.JPG
Ich bin dann gleich abgebogen zur Edelweißspitze, dem „höchsten Parkplatz“ Europas, Bikers Point. Davor gab es noch richtig knackige Serpentinen auf einem engen Sträßchen, mit Kopfsteinpflaster… Respekt, wer sich da mit einem fetten Eisen hochtraut.
Blick stur der Straße nach, schön brav Ideallinie im 1. und 2. Gang, der Kühlerventilator hat kräftig Halali geblasen – da musste er durch.
Oben angekommen lässt es sich schon fein über die Autofahrer in den Serpentinen feixen…
10 noch ruhig auf der Edelweissspitze.JPG
11 Europas höchster Parkplatz.JPG
12 Nordrampe hinter mir.JPG
13 Auffahrt zum bikers point.JPG
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Auf dem Parkplatz tummelte sich schon allerlei Zweirad, vom Kurvenschleifer, Tourenfahrerpaar, vollarmierten GS bis zu Bobbern, Oldies und Spinnern wie mir – und es wurden immer mehr. Alle hatten irgendwie dieses selige Grinsen im Gesicht(„ich hab’s geschafft und wurde auch noch vom Wetter belohnt“)

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17 Majestät im Visier.JPG
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19 der Großglockner.JPG
20 Brennkogel im Süden.JPG
Hab fast 2 Stunden dort oben verbracht – aber von den gut 460 Tageskm waren eben erst gut 60 auf der Uhr...
Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe muss ich also nochmal zu einem anderen Zeitpunkt anfahren, vielleicht auf der Rückfahrt…
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22 kuschelig aneinander vorbei.JPG
Also ab, die Kurven der längeren und schöneren Südrampe runter (traumhaft, wenn nicht grad ein verängstigter Flachlandbewohner mit gelbem Nummernschild vor dir ist

) und das Drautal hinab, rundrum eine wunderschöne Alpenlandschaft. Hermagor, Gailtal, dort habe ich nochmal kurze Rast eingelegt, Schattensuche war angesagt…
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Bei Coccau über die Grenze nach Italien (Umbrien), prompt war ich in einer wesentlich ärmeren Region angekommen, man kommt mehrmals an Hinterlassenschaften der Monarchie Österreich-Ungarn zu Italien und des ersten Weltkrieges vorbei, so wie hier an der alten Batterie Predilsattel:
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Gebaut 1897 als Grenzbastion zu Italien, während des ersten Weltkrieges ohne Bewaffnung (die hatten die Österreicher listigerweise im Berg gegenüber stationiert), aber heftig beschossen und bombardiert. Bis die Italiener merkten, dass das Kanonenfeuer woanders herkam... Danach fiel der Landstrich an Italien, seitdem Brachland, allenfalls für ein paar Fotos gut…
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Schon gut 40km später die Grenze zu Slowenien, angesichts der nun 37Grad habe ich nicht mehr viel fotografiert – außer hier, in Kanal ob Soči:
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Die Brücke über den Soca ist sommers sogar Treffpunkt zum Wettspringen – glaubt mir, ich habe die Leute im Wasser zutiefst beneidet.
Wasser - der Wasservorrat in der Satteltasche schrumpfte kontinuierlich, meist habe ich nur noch zum Tanken, Trinken und Enttrinken kurz angehalten.
Aus den Erfahrungen der letzten Jahre heraus fuhr ich zu einem kleinen Grenzübergang zwischen Slowenien und Kroatien, ein paar Minuten Anstehen in der Hitze, schon war ich dran –
nur wozu muss ich eigentlich für den Grenzbüttel in seinem gekühlten Kabinchen anhalten, Handschuhe runter, Personalausweis rauskramen, nur damit der D… mich dann nur gönnerhaft durchwinkt
Immerhin ging die Abfertigung in der Pampa vor Buzet recht zügig, was man an diesem Tag von dem meistfrequentierten Übergang bei Koper nicht sagen konnte…
Unser Vermieter erzählte mir, dass am folgenden Wochenende 130.000 Menschen nach Istrien kamen und rund 80.000 wieder ausreisten – gut, wenn man dann eine fast staufreie Route nehmen kann. Weder die Grenzer in Slowenien noch in Kroatien denken auch nur im Traum daran, sich um eine zügige Abfertigung zu bemühen, hab schon in Vorjahren gesehen, dass nur die Hälfte aller Abfertigungskabinen an solchen Tagen besetzt waren.
Auch meine Familie war am gleichen Grenzübergang gut durchgekommen und war mir inzwischen knapp eine Stunde voraus, ist echt eine empfehlenswerte Route – wer mag, kann sich den zweiten Teil meiner Tour
hier gerne hier mal anschauen. Von dort aus durchs echte Hinterland, die Federung hatte mächtig zu tun, dafür waren die Straßen leer.
Fotos muss ich leider schuldig bleiben…
Die letzten km aufm Zahnfleisch und mit Vorfreude im Gesicht – und natürlich stand Junior bei der Ankunft schon grinsend und winkend mit der Kamera parat.
ADAC - Abstellen, Duschen, Abendessen, Chaiselongue…
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